Das Stück spielt irgendwo zwischen Phantasie und Wirklichkeit in einer Sternenzone, in der verschiedene Gestalten aufeinandertreffen und sich wieder verflüchtigen, aber doch die Realität massiv beeinflussen. Das geschundene Dienstmädchen Sofia träumt sich hinaus aus ihrem armseligen Leben, hinein in eine Welt der Helden und unbegrenzten Wünsche, in der sie sich ein Leben fern ab von allen materiellen Sorgen ausmalt.
Die vor sich hinträumende Dienstmagd, die in ihr Phantasiereich eintaucht und darüber ihre Arbeit vergisst, wird gleich von vier Darstellerinnen (Sarah Krause, Judith Maaß, Christin Lehmann, Svenja Engels) in verschiedenen Lebens- bzw. Traumsituationen dargestellt. Doch schon bald muss sie erkennen, dass dort auch nicht alles Glanz und Freude ist. Wo sie sich etwa einen richtigen Mann erhofft hat, kommt nur ein schlaffer Säusler daher (Fabian Ziemann als überzogener Liebhaber).
Je mehr die Phantasie mit ihr durchgeht, desto weiter vermischen sich Schein und Sein. Letztlich bietet ihr die Traumwelt auch keinen Ausweg aus dem harten Leben, das sie immer wieder einholt. Hinter den komisch-leichten Momenten des Stücks verbirgt sich sowohl existenzielle Ernsthaftigkeit, als auch leichter Witz, welcher das Stück einen harmonischen Verlauf gibt. Nicht zuletzt Roman Krükel in der Rolle des Kapitäns (mit einem lustigen holländischen Akzent), Sascha Brosche als Lude Ehrenwert oder David Jurk als Gevatter Vulkan gaben dem Stück den nötigen Humor. Das Stück unter der Gesamtleitung von Sandra Terodde wurde sogar freiwillig von Schulleiter Berkemeier besucht, wobei der Zuschauerzuspruch doch recht gering war. Alles in allem ein sehenswerter Auftritt des Literaturkurses, dessen monatelange Arbeit sich hier voll und ganz bemerkbar machte.
Bedanken möchte ich mich bei Tobias Schmitz-Kröll, der mir bei dem Bericht sehr geholfen hat! =)